Die WHS im Jahr 2018: Strategien gegen die Wohnungsknappheit

Im Jahr 2018 etablierte die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH (WHS) zwei wegweisende Unternehmenspfeiler: Mit dem neuen Geschäftsbereich Projektsteuerung für Baugemeinschaften und dem Aufbau eines eigenen Vermietungsportfolios reagierte sie auf die Wohnungsknappheit in den deutschen Ballungsgebieten. Zudem setzte die WHS das starke Wachstum des Jahres 2017 erfolgreich fort.

Ein einfaches „Weiter so“ war für Alexander Heinzmann, Geschäftsführer der WHS, im Geschäftsjahr 2018 keine Option: „Selbst für Privilegierte ist klassisch errichtetes Wohneigentum in den vergangenen Jahren trotz niedriger Zinsen zunehmend unerschwinglich geworden. Die enorm gestiegenen Baukosten und der Mangel an Baugrundstücken fordern ihren Tribut.“ Das gemeinsame Bauen in Baugruppen stellt deshalb für viele Privatpersonen eine attraktive Alternative dar. Es bietet kostengünstiges Bauen und einen erhöhten individuellen Gestaltungsspielraum. Zudem fördern Städte und Kommunen diese nachhaltige Form des Bauens immer mehr mit der gezielten Vergabe von Baugrundstücken.

Erfahrung nachhaltig weitergeben

„Leider scheitern viele dieser voller Idealismus steckenden Projekte an den praktischen Herausforderungen eines Bauprojekts. Als WHS haben wir hier die Chance gesehen, unsere Erfahrungen, die wir in sieben Jahrzehnten Bauträgertätigkeit gewonnen haben, mit privaten Baugruppen zu teilen. Dafür haben wir 2018 den Geschäftsbereich Projektsteuerung für Baugemeinschaften gegründet“, sagt Heinzmann. 2019 setzt die WHS in Winterbach das erste Projekt des neuen Bereichs um: Sie betreut eine Baugruppe beim Bau von fünf Reihenhäusern, die bis 2020 fertiggestellt werden sollen. Das neueste Projekt liegt im Herzen Stuttgarts: Im Quartier „Rote Wand“ in Stuttgart-Killesberg sollen in privater Baugemeinschaft bis zu 16 Eigentumswohnungen zur Eigennutzung entstehen.

Mietwohnungen in der Region

Um auf die angespannte Marktsituation zu reagieren, wurde 2018 auch ein bestehender Geschäftsbereich weiterentwickelt. Marcus Ziemer, ebenfalls Geschäftsführer der WHS, sagt: „Als regionales Traditionsunternehmen mit Schwerpunkten im Bauträgergeschäft sahen wir uns in der Pflicht, etwas zu verändern.“ Deshalb entschied sich die WHS zur Verstärkung ihrer Vermietungsaktivitäten: Ab jetzt sollen fertiggestellte Wohnungen nicht nur verkauft, sondern in Teilen dem eigenen Vermietungsportfolio zugeführt und langfristig gehalten werden. Dieses wird vom hauseigenen Immobilienmanagement betreut und verwaltet. „So machen wir hochwertigen Wohnraum in attraktiven Lagen auch denen zugänglich, die es sich nicht leisten können oder wollen, diesen zu kaufen. Damit möchten wir die Situation an unserem Standort Ludwigsburg und darüber hinaus entspannen“, erklärt Ziemer. So investiert die WHS in Ludwigsburg-Muldenäcker 13 Millionen Euro, um 42 Wohnungen in zwei Baukörpern zu errichten. Den Startschuss gab sie im nahen Böblingen, wo im Mai die ersten Einheiten als Mietwohnungen auf den Markt kamen. Das bisher größte Projekt wird in Landau durchgeführt: Im deutschlandweit wegweisenden Quartierskonzept „Wohnpark Am Ebenberg“ errichtet die WHS 60 moderne Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Rund die Hälfte ist öffentlich gefördert und wird preisgebunden angeboten.

Attraktivität von Städten und Gemeinden fördern

Am anderen Ende der Wohnungsknappheit in Ballungsgebieten setzte die WHS auch 2018 mit ihrem Geschäftsbereich Städtebau an. Durch Sanierungstätigkeit, städtebauliche Weiterentwicklung und die Gewinnung von Fördergeldern sorgt er dafür, dass in die Jahre gekommene Lagen zu altem Glanz zurückfinden. So gewinnen die Standorte an Attraktivität und wirken der Konzentration auf einige wenige Städte entgegen. 2018 betreute die WHS rund 200 Stadterneuerungsprojekte, neun Baugebietsentwicklungen sowie rund 40 Projektentwicklungs- und -steuerungsmaßnahmen. Aktuell berät sie rund 110 Städte und Gemeinden.

Großprojekt Bad Homburg

Das größte Projekt der WHS war der Kauf des ehemaligen DuPont-Geländes in Bad Homburg v. d. Höhe mit einer Fläche von rund 44.000 Quadratmetern: Über 500 Wohnungen auf rund 50.000 Quadratmetern Geschossfläche sollen dort entstehen – das Projektvolumen wird sich auf über 200 Millionen Euro belaufen. 2018 liefen die Vorbereitungen für den Abriss der bestehenden Bebauung; im Januar 2019 konnte bereits begonnen werden. Ziemer resümiert: „2018 haben wir uns erfolgreich den drängenden Problemen unserer Zeit und unserer Verantwortung als Branche gestellt. Auch im Hinblick auf die positiven Geschäftszahlen können wir deshalb zufrieden zurück- und optimistisch nach vorne blicken.“

Bildnachweis: Wüstenrot Haus- und Städtebau

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